Vorwort Pfarrerin Lieb

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein wichtiges Thema hat uns als Kirchengemeinderäte in den letzten zwei Jahren beschäftigt: Wie kann und wie muss die Kindergartenarbeit unserer Kirchengemeinde aussehen, damit sie auch in Zukunft anbieten kann, was Kinder, Eltern und Mitarbeiter unter sich verändernden Lebens- und Arbeitsbedingungen brauchen. Vieles, das wir aus räumlichen Gründen nur begrenzt umsetzen können, gehört mehr und mehr zum Standard einer guten Kindertageseinrichtung.

Auslöser unserer Überlegungen war ein Trägergespräch zwischen der Gemeinde Keltern und unserer Kirchengemeinde im November 2012. Am Ende vieler, vieler Überlegungen, Gespräche, und Diskussionen stand die Entscheidung des Kirchengemeinderates, die Trägerschaft für die beiden Gruppen des Kindergartens im Oberlinhaus an die Gemeinde Keltern abzugeben.

Wie es im Detail zu dieser Entscheidung kam, können Sie auf dieser Homepage-Seite nachlesen.

Pfarrerin Martina Lieb

 

 

Chronologie zur Entscheidung

OKTOBER 2012

Gemeinderatsklausur - In Zukunft noch größere Angebotsvielfalt nötig:

  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • gesetzliche Vorgaben
  • ...

Viele alte Kindergartengebäude, die auch nach unverhältnismäßig hohen Investitionen nicht den zukünftigen Anforderungen genügen. Mittelfristiges Ziel: Neubau von je einem 5 - 6-gruppigen Kindergarten in Dietlingen und Ellmendingen als Ersatz für Einrichtungen in alten Gebäuden.

  

NOVEMBER 2012

Trägergespräch zwischen der Gemeinde Keltern und der Kirchengemeinde Dietlingen Vorstellung der Klausurberatungen des Gemeinderates.
Anfrage der Kommune, ob die Kirchengemeinde die Trägerschaft der neuen Einrichtung ganz oder gemeinsam mit der Gemeinde Keltern übernehmen kann bzw. möchte.
Falls nicht: Ist die Kirchengemeinde bereit, die beiden Gruppen aus dem Oberlinkindergarten in die neue Einrichtung einzubringen?

 

DEZEMBER 2012

Gemeinsame Sitzung des Kirchengemeinderates mit dem Kindergarten-Ausschuss: "Wie gehen wir mit der Anfrage der Gemeinde Keltern um?"

  • Bauliche Voraussetzungen im Oberlinhaus zukunftsfähig?
  • Die Kirchengemeinde erhält von der Landeskirche nur für 3 Gruppen Kirchensteuerzuweisungen (was unserer Gemeindegröße entsprechen würde), ist aber Träger von 5 Gruppen!
  • Die Arbeitsbelastung durch die Kindergartenarbeit für das Pfarramt und den Kirchengemeinderat ist sehr hoch und lässt andere Arbeitsfelder zu kurz kommen.
  • Verschiedene Varianten wurden diskutiert, unter anderem:
  • Erweiterung des Uhlandkindergartens auf 5 Gruppen / Trägerschaft durch Kirchengemeinde, Aufgabe des Oberlinkindergartens, neuer kommunaler Kindergarten mit 3 Gruppen.
  • Erweiterung des Uhlandkindergartens auf 6 Gruppen / Trägerschaft durch Gemeinde, Fortführung des Oberlinkindergartens /Trägerschaft durch Kirchengemeinde.
  • Uhlandkindergarten mit 3 Gruppen / Trägerschaft durch Kirchengemeinde, Aufgabe des Oberlinkindergartens, neuer kommunaler Kindergarten mit 5 Gruppen.
  • Aufgrund schlechter Erfahrungen werden von der Landeskirche keine gemischten Trägerschaften unterstützt.

 

MAI 2013

  • Trägergespräch zwischen der Gemeinde Keltern und der Kirchengemeinde.

 

SEPTEMBER 2013

  • Gespräch mit dem Team des Oberlin-Kindergartens.
  • Elternabende in beiden Kindergärten
  • Gespräch mit Bürgermeister Bochinger

 

NOVEMBER 2013

  • Absichtserklärung der Gemeinde Keltern zur Übernahme des Kindergartens
  • Information der Fachberatung des Diakonischen Werks.
  • Information des Dekans.

 

JANUAR 2014

  • Information der Mitarbeitervertretung.
  • Gespräch mit dem Team des Oberlinkindergartens.

 

FEBRUAR 2014

  • Elternbrief an die Eltern beider Kindergärten.
  • Gemeindeversammlung.

 

MÄRZ BIS MAI 2014

  • Sitzung des Kirchengemeinderats am 13. März, Beratung und Beschluss, die Trägerschaft des Oberlinkindergartens zum 1.1.2016 an die Gemeinde Keltern abzugeben.
  • Ausarbeitung des Vertrages, der Grundsatzvereinbarung und der Leitgedanken.
  • Abstimmung mit Evangelischem Oberkirchenrat, Diakonischem Werk und Mitarbeitervertretung.

 

JUNI / JULI 2014

  • Vorstellung der Vertragsentwürfe in der Gemeinderatssitzung am 24. Juni durch Martina Lieb und Stefan Vetter. Verhandlung über Detailanpassungen mit dem Gemeinderat und Verwaltung.
  • Einstimmiger Beschluss des Gemeinderates zu Übernahmevertrag, Grundsatzvereinbarung und Leitgedanken in der Gemeinderatssitzung am 8. Juli.

 

SEPTEMBER 2014

  • Gespräch mit dem Team des Oberlinkindergartens, Aushändigung der Informationsschreiben nach §613a BGB.
  • Weiterleitung der unterschriebenen Verträge und Vereinbarungen an den Evangelischen Oberkirchenrat.

 

OKTOBER 2014 BIS DEZEMBER 2015

  • Prüfung und Planung von Standort und Gestaltung des Erweiterungs- bzw. Neubaus des kommunalen Kindergartens durch die Gemeinde Keltern.
  • Vorbereitung des Trägerwechsels durch Gemeindeverwaltung und Pfarramt.
  • Supervision für die beiden Teams des Oberlinkindergartens und des Kommunalen Kindergartens im Speiterling für eine gelingende Zusammenarbeit.

 

JANUAR 2016

Wechsel der Trägerschaft am 1. Januar von der Evangelischen Kirchengemeinde zur Gemeinde Keltern. Bis zum Umzug in den Neu- oder Erweiterungsbau Fortführung des Kindergartenbetriebs im Oberlinhaus.

Stefan Vetter / Kirchengemeinderat  

 

 

Kindergartenarbeit - morgen?

Pro & Contra - Argumente - Kindergartenarbeit durch die Kirchengemeinde ...  

  • Finanzielle Risiken werden stark reduziert.
  • Bereicherndes Arbeitsfeld für die Gemeinde: gemeinsame Gottesdienste, religionspädagogische Arbeit im Kindergarten.  
  • Durch Reduzierung der Trägerschaft wird Kraft und Zeit frei für andere Aufgaben in der Gemeinde.  
  • Begleitung von Kindern in den ersten Lebensjahren
    -> große Chance Kinder mit Kirche vertraut zu machen  
    -> hierauf kann man in der Kinder- und Jugendarbeit, Schule und Konfirmandenunterricht aufbauen.  
  • Unsere Mitarbeiterinnen dürfen durch den Wechsel zur Kommune keine Nachteile erhalten.
  • In der Reduzierung liegt auch eine Chance: Stärkere Profilierung als kirchlicher Kindergarten in einer vielfältigen Kindergartenlandschaft vor Ort.  
  • Qualität oder Quantität (was ist uns als Träger wichtig): Können wir dem, was Mitarbeiterinnen und Eltern erwarten dürfen, gerecht werden?
  • Ungleichgewicht zwischen Arbeitsaufwand (für KGR und Pfarrerin) und dem, was die einzelnen Gemeindeglieder dann sehen.  
  • Kontakt zu Menschen, den wir sonst kaum haben (Kinder und deren Eltern).

Stefan Vetter / Kirchengemeinderat

 

 

1. Stellungnahme Elternbeirat - Nach der Gemeindeversammlung

Sehr geehrte Frau Lieb, sehr geehrter Herr Vetter,

mit einiger Überraschung haben wir im September 2013 zur Kenntnis genommen, dass das Oberlinhaus langfristig zugunsten eines großen Gemeinde-Kindergartens aufgegeben werden soll. Der angekündigte Zeitplan betraf die anwesenden Familien nicht und wurde eher als Zukunftsvision dargelegt.

Vor einem Monat wurden wir in der Gemeindeversammlung darüber in Kenntnis gesetzt, dass der Zeitplan deutlich vorgezogen wird und damit viele der Kinder von der Umstrukturierung der Kindergartenlandschaft betroffen sind. Dazu steht in wenigen Tagen bereits die Abstimmung der Kirchengemeinde bezüglich des Wechsels der Trägerschaft an.

Wir verstehen das enge Zeitfenster zwischen Bekanntgabe der Pläne Anfang Februar und der Entscheidung darüber, Mitte März, nicht. Uns als Elternschaft bleibt durch den straffen Zeitplan jegliche Chance verwehrt, an der Gestaltung der Neuordnung mitzuwirken.

Die kommende Entscheidung der Kirchengemeinde bezüglich der Aufgabe des Standorts Turnstraße wird eine unumkehrbare Tatsache schaffen. Wir verlieren damit für unsere Kinder einen kleinen familiären Kindergarten mit christlichem Profil in zentraler Lage und mit dem Angebot der Regelgruppen. Die Kindergärten sind die erste Einrichtung, in die wir unsere Kinder zur Betreuung außerhalb der Familie geben. Sie stehen bei uns Eltern besonders im Fokus. Wir wünschen uns, dass die Umstrukturierung mit der gebotenen Sorgfalt vorgenommen wird. Die Gerüchteküche brodelt, deshalb wünschen wir uns für den weiteren Prozess klare Kommunikation mit allen Beteiligten.

Da auch für Neuanmeldungen Klärungsbedarf besteht, bitten wir Sie um eine Stellungnahme zu folgenden Fragen, die an uns aus der Elternschaft herangetragen wurden.

  • Welche Bedingungen kann die Kirchengemeinde in die Verhandlungen mit der Gemeinde einbringen? Was kann wirklich in den Übergabevertrag geschrieben werden?
  • Wie weit ist die Planung bzgl. der Räumlichkeiten des neuen Kindergartens vorangeschritten, bzw. was ist bereits entschieden?
  • Welches Konzept, welche Öffnungszeiten und welches Profil sind für den neuen Kindergarten geplant?
  • Wie werden die Erzieherinnen (inkl. Frau Nagy) in der Zusammenführung unterstützt?
  • Wie sehen die Schließtageregelungen im großen Kindergarten aus?
  • Welche Entscheidung bezüglich der Kindergartenleitung ist bereits getroffen?
  • In welcher Form kann sich die Elternschaft des Oberlin-Kindergartens bei der Gestaltung des neuen Kindergartens mit einbringen?
  • Wie kann das bisherige christliche Konzept im Gemeindekindergarten Platz finden?
  • Wie wird der derzeitige Kindergartenbetrieb bis zur Übergabe aufrechterhalten?
  • Warum hat die Kirche vor 1,5 Jahren entschieden, dass sie die Kleinkindgruppe im Uhlandkindergarten übernimmt?
  • Warum können die Räumlichkeiten im Obergeschoss des Oberlinhauses nicht dazu genutzt werden? (z.B. als Schlafräume, Mittagessen, Zimmer für Elterngespräche, Teamsitzungen …)
  • In welcher Relation stehen das Betriebskostendefizit (ca. 13.500 Euro) zu den Gesamtkosten der evangelischen Kirchengemeinde für die Unterhaltung der Kindergärten?
  • Wie werden neue Eltern über die Änderung informiert, insbesondere über den Wechsel der Trägerschaft und die damit verbundene konzeptionelle Veränderung?

Der Elternbeirat / Katharina Rupf, Melanie Berchtold, Nadine Mayer-Aichele, Anne-Claire Asprion im Namen der Eltern des Oberlin-Kindergarten.

 

 

2. Stellungnahme Elternbeirat - Nach der Entscheidung

Nachfolgend die Reaktion des Elternbeirates im Auftrag der Eltern auf die Entscheidung des Kirchengemeinderates, mit der Gemeinde Keltern Verhandlungen über die Übernahme der Trägerschaft aufzunehmen.

Wir, die derzeitige Elternschaft des Oberlin-Kindergartens, haben mit Fassungslosigkeit die Tatsache vernommen, dass die evangelische Kirche das Oberlinhaus nicht mehr für ihren Kindergarten nutzen wird. Da wir uns alle aufgrund unzähliger, guter Gründe bewusst für den Oberlin Kindergarten entschieden haben, wie z.B.:

  • die familiäre Atmosphäre,
  • der kirchliche Background,
  • der gute Ruf,
  • die zentrale Lage,
  • das vertrauensvolle und herzliche Erzieherinnenteam mit einer pädagogisch herausragenden Arbeit,
  • die Öffnungszeiten,
  • das gemeinsame Miteinander im Sinne der Kinder

... bewegt uns dies sehr.

In den letzten Wochen haben wir, die betroffenen Eltern, viele Gespräche geführt und Meinungen über den Wechsel der Trägerschaft ausgetauscht. So ist es uns trotz des Wissens um die Absicht der Gemeinde Keltern die beiden Kindergartengruppen in einem neu entstehenden Kindergartengebäude zu übernehmen wichtig, auch auf diesem Wege unser Bedauern über den Verlust des ältesten Kindergartens in Dietlingen mitzuteilen.

Für den Wechsel der Trägerschaft und den damit verbundenen Umzug in neue Räumlichkeiten wünschen sich die Oberlin-Eltern:

  • Die christliche Ausrichtung soll in geeigneter Weise mit in den neuen Kindergarten einfließen, d.h. die Kirchengemeinde signalisiert ihre Bereitschaft, im neuen Kindergarten religionspädagogisch tätig zu werden.
  • Der Umzugstermin in die Räumlichkeiten des neuen Kindergartens sollte zu Beginn des neuen Kindergartenjahres gelegt werden, damit die Schulkinder sich nicht mehr an neue Räume gewöhnen müssen und die Vorschulkinder ausreichend Zeit haben, die neuen Räume anzunehmen, bevor der Wechsel in die Schule ansteht.
  • Die Gruppen des Oberlin-Kindergartens sollen in der Zusammensetzung erhalten bleiben, d.h. die Kinder bleiben auch mit ihren Erzieherinnen zusammen.
  • Die Erzieherinnen des Oberlin-Kindergartens sollen im Rahmen des Trägerschaftswechsels von Seiten der Kirchengemeinde Unterstützung in rechtlichen Dingen erhalten.
  • Die Teams des Oberlin- und des Speiterling-Kindergartens sollen als gleichberechtigte Partner in das neue Team übergehen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Teams mithilfe einer externen Supervision zusammen wachsen können.
  • Die von den Eltern angeschafften Spielgeräte (z.B. Piratenschiff) sollen bei der Planung des neuen Kindergartens Beachtung finden 

 

 

Religionspädagogische Begleitung

Bezugnehmend auf Punkt 3 des Vertrages über die Übernahme der Trägerschaft des Oberlinkindergartens durch die Gemeinde Keltern von der Evangelischen Kirchengemeinde Keltern Dietlingen zum 1. Januar 2016 wird folgende Grundsatzvereinbarung abgeschlossen:

Grundsatzvereinbarung zwischen der Gemeinde Keltern und der Evangelischen Kirchengemeinde Keltern-Dietlingen über eine religionspädagogische Begleitung des kommunalen Kindergartens in Dietlingen durch die Evangelische Kirchengemeinde    

Gemäß Punkt 3.1.1. des Vertrages zwischen der Evangelischen Kirchengemeinde Keltern-Dietlingen und der Gemeinde Keltern über die Förderung und den Betrieb der kirchlichen Kindergärten vom 5.9.2005 gewährleistet die Evang. Kirchengemeinde die Erfüllung des Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrags auf der Grundlage des christlichen Glaubens. Hierfür wollen wir uns gern auch weiterhin einsetzen.

Im baden-württembergischen Orientierungsplan für Kindertageseinrichtungen werden sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder genannt, die für die "Persönlichkeitsentwicklung, das Hineinwachsen in die Kultur und die Sozialisation eines Kindes" von großer Bedeutung sind. Im Rahmen des Bildungs- und Entwicklungsfeldes "Sinn, Werte und Religion" wird als Bildungsziel formuliert, dass "Kinder die christliche Prägung unserer Kultur" kennen und verstehen und "die Wirkung sakraler Räume, Rituale und Symbole" kennen. Kinder "sollen in ihrem Philosophieren bzw. Theologisieren über Gott, Grund und Ursprung der Welt, das Warum von Leben und Leid ernst genommen werden und verständnisvolle Partner finden können."

Die Evangelische Kirchengemeinde Keltern-Dietlingen ist bereit, sich in diesem Sinne mit religionspädagogischen Angeboten in den neuen kommunalen Kindergarten einzubringen. Zu diesen Angeboten gehören das Erzählen biblischer Geschichten und das gemeinsame Vorbereiten und Gestalten von Gottesdiensten. Bei beidem liegt es nahe einen Bezug zum Kirchenjahr herzustellen.

Die Gemeinde Keltern und die Leitung des Kindergartens nehmen diese religionspädagogischen Angebote grundsätzlich gerne an und fördern in diesem Bereich eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Mitarbeiterteam des Kindergartens und der/dem PfarrerIn der Evangelischen Kirchengemeinde Keltern-Dietlingen.

Keltern-Dietlingen, den 9. Juli 2014

Für die Gemeinde Keltern
Steffen Bochinger / Bürgermeister

Für die Evangelische Kirchengemeinde Dietlingen
Martina Lieb / Pfarrerin / Vorsitzende Kirchengemeinderat
Ursula Schlegel / KGRätin / Stellv. Vorsitzende Kirchengemeinderat    

Bildungs- und Entwicklungsfelder siehe Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in baden-württembergischen Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen, Fassung 15.3.2011 In: Kultus und Unterricht, Amtblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (Ausgabe A -9/2011), Stuttgart 2011, 84f.

 

 

Leitgedanken zum Start

In vielen Gesprächen mit unseren Mitarbeiterinnen, den Eltern des Oberlinkindergartens und Erzieherinnen aus Kindertageseinrichtungen, die einen vergleichbaren Prozess hinter sich haben, haben wir den Eindruck gewonnen, dass Folgendes beachtet werden sollte, um ein Eingewöhnen und Zusammenwachsen für die Kinder, Eltern und Mitarbeiter zu erleichtern.

Ein guter Start für die Erzieherinnen der beiden Teams in einem gemeinsamen Kindergarten ist auf dem Hintergrund des derzeitigen Fachkräftemangels aus Gründen der Mitarbeiterbindung auch im Interesse des Trägers.

Der Wechsel in die neue Einrichtung für die Kinder

Aus Sicht der Mitarbeiter und Eltern ist ein Umzug in den neuen Kindergarten zu Beginn des neuen Kindergartenjahres sinnvoll. Das würde z.B. den Kindern, die eingeschult werden, einen zweiten Umbruch in kurzer Zeit ersparen.

Für die erste Zeit wäre es hilfreich, die Gruppen des Oberlinkindergartens in ihrer Zusammensetzung zu erhalten, damit den Kindern ihre vertrauten Erzieherinnen und Freunde als Bezugspersonen in der Zeit des Wechsels erhalten bleiben.

Vieles im Oberlinkindergarten ist durch Einsatz der Eltern entstanden. Das gilt in besonderem Maß für manche Spielgeräte, die selbst finanziert wurden. Schön wäre es, wenn diese Geräte bei der Planung des neuen Kindergartens integriert werden könnten.

Die Begleitung des neuen Teams

Damit aus zwei unterschiedlichen Teams ein neues werden kann, ist eine Begleitung durch Supervision notwendig. So kann gemeinsam ein Konzept für den neuen Kindergarten entwickelt werden.

Zur Gestaltung der neuen Einrichtung

Erzieherinnen und Eltern des Oberlinkindergartens sehen viele pädagogische Vorteile in einer kleineren Einrichtung. Möglicherweise ist dies beim Bau des neuen Kindergartens zu berücksichtigen.

Für eine Kindertageseinrichtung mit mehreren Gruppen und demnach vielen Mitarbeitern, ist es erforderlich von vornherein ausreichend Räume für Mitarbeitergespräche, Pausenraum, Elterngespräche usw. einzuplanen.

Keltern-Dietlingen, den 9. Juli 2014

Für die Gemeinde Keltern
Steffen Bochinger / Bürgermeister

Für die Evangelische Kirchengemeinde Dietlingen
Martina Lieb / Pfarrerin / Vorsitzende Kirchengemeinderat
Ursula Schlegel / KGRätin / Stellv. Vorsitzende Kirchengemeinderat

 

 

Einsichtnahme Vertrag

Der Vertrag über die Übernahme der Trägerschaft des Oberlin-Kindergartens durch die Gemeinde Keltern von der Evangelischen Kirchengemeinde Keltern-Dietlingen zum 1. Januar 2016, liegt in der Zeit vom 29.09.2014 bis 10.10.2014, im Evangelischen Pfarramt Keltern-Dietlingen, Am Pfarrgarten 3, 75210 Keltern-Dietlingen, während der normalen Öffnungszeiten zur Einsichtnahme aus.

 

 

Bericht - Pforzheimer Zeitung - 11. Juli 2014

Kirche übergibt Kindergarten an Gemeinde Keltern

Die Gemeinde Keltern übernimmt die Trägerschaft für den Oberlin-Kindergarten. Die Einrichtung an der Uhlandstraße verbleibt bei evangelischer Gemeinde. Einstimmig hat sich der Kelterner Gemeinderat dafür ausgesprochen, die Trägerschaft für den zweigruppigen Kindergarten im evangelischen Gemeindezentrum Oberlinhaus an der Turnstraße in Dietlingen von der evangelischen Kirchengemeinde zu übernehmen. Die Vorgehensweise der Kirchengemeinde war zuvor mit dem Oberkirchenrat abgestimmt worden. Deshalb gilt die noch ausstehende Zustimmung des Oberkirchenrats als sicher. Bürgermeister Steffen Bochinger würdigte die Vorgehensweise mit lobenden Worten und dankte namentlich Pfarrerin Martina Lieb als Vorsitzender des Kirchengemeinderats für die konstruktive Zusammenarbeit.

Übernommen wird die Trägerschaft zum 1. Januar 2016. Da der Standort im Oberlinhaus nicht beibehalten wird, müssen sich Verwaltung und Gemeinderat nun Gedanken machen, wo die beiden Gruppen in Zukunft untergebracht werden. Eine Möglichkeit bestünde darin, den bestehenden Speiterling-Kindergarten zu erweitern. In dem mit der evangelischen Kirchengemeinde Keltern-Dietlingen geschlossenen Vertrag verpflichtet sich die weltliche Gemeinde, spätestens zum 1. Januar 2018 die beiden Gruppen des Oberlin-Kindergartens in einem Neu- oder Erweiterungsbau unterzubringen. Bis zum Umzug mietet Keltern die bestehenden Kindergarten-Räumlichkeiten im Oberlinhaus an. Die Kindergartenleitung wird öffentlich ausgeschrieben. Fördersystematiken und bauliche Auflagen bildeten unter anderem Gründe, warum die evangelische Kirche mit einer Übergabe einverstanden ist. Weiter betrieben von der evangelischen Kirchengemeinde im Ortsteil Dietlingen wird in jedem Fall der dreigruppige Kindergarten an der Uhlandstraße. Auch ist vertraglich sichergestellt, dass sich die Kirchengemeinde mit religionspädagogischen Angeboten in den neuen kommunalen Kindergarten einbringen kann. Michael Trägner (FWG) unterstrich, dass der Gemeinderat in der Klausurtagung wichtige Weichen gestellt habe. Frank Kern (SPD) bezeichnete den Vertrag als gut vorbereitet. Man sei auf dem richtigen Weg, die Betriebsabläufe in Keltern zu optimieren. Walter Appenzeller (Grüne) regte an, genau zu untersuchen, wo ein neuer Standort für den übernommenen Kindergarten sinnvoll sei. Hermann Becker (CDU) begrüßte nachhaltig den eingeschlagenen Weg.

Peter Marx

 

 

Bericht - Gemeindenachrichten Keltern - Ausgabe 29 / 2014

Aus der Sitzung des Gemeinderates

... Anschließend ging es um den Übernahmevertrag für den Kindergarten im "Oberlinhaus" von der ev. Kirchengemeinde Dietlingen an die Gemeinde Keltern. Hierzu begrüßte Bürgermeister Bochinger im Zuhörerraum Pfarrerin Martina Lieb sowie Kirchengemeinderat Stefan Vetter von der evangelischen Kirchengemeinde Dietlingen und schilderte den bisherigen Verfahrensablauf. Bei der Klausurtagung des Gemeinderates vor rund zwei Jahren sei festgelegt worden, dass die Kindergartenzahl in Dietlingen und Ellmendingen reduziert werden soll. Daraufhin habe die politische Gemeinde mit der evangelischen Kirchengemeinde Dietlingen Kontakt aufgenommen und drei Möglichkeiten vorgeschlagen: Eine gemeinsame Trägerschaft, die Kirchengemeinde übernimmt die Trägerschaft für einen fünfgruppigen Kindergarten oder aber die Gemeinde übernimmt einen fünfgruppigen Kindergarten. Die Kirchengemeinde hatte damals signalisiert, dass sie eine gemeinsame Trägerschaft ausschließen und einen fünfgruppigen Kindergarten personell und finanziell nicht stemmen könne, da sie auch nur Zuschüsse von der Kirchenverwaltung für drei Gruppen bekomme. Da das Oberlinhaus den heutigen Anforderungen eines Kindergartens nur schwer erfülle und ein Umbau bzw. eine Sanierung zu kostspielig sei, gingen die Gespräche dahingehend, dass die politische Gemeinde die beiden Gruppen aus dem Oberlinhaus von der Kirchengemeinde übernimmt und die evangelische Kirchengemeinde weiterhin drei Gruppen in der Uhlandstraße betreibt. Dies solle nun so mit dem Vertragsabschluss geregelt werden. Es sei beiden Parteien wichtig, dass die Übernahme reibungslos funktioniere und die Teams beider Kindergärten sowohl des Oberlinhauses als auch des kommunalen Kindergartens in die Planungen etc. von Anfang an mit einbezogen werden. Einstimmig wurden der Vertrag über die Übernahme der Trägerschaft des ev. Kindergartens Oberlinhaus durch die Gemeinde Keltern von der ev. Kirchengemeinde zum 1. Januar 2016, die Grundsatzvereinbarung über eine religionspädagogische Begleitung des kommunalen Kindergartens in Dietlingen durch die ev. Kirchgemeinde und die Leitgedanken für einen guten Start in der neuen Einrichtung für Kinder, Eltern und Mitarbeiter beschlossen. Die Sprecher der vier Fraktionen, Michael Trägner für die Freien Wähler, Frank Kern für die SPD, Walter Appenzeller für die GRÜNEN und Hermann Becker für die CDU, freuten sich zusammen mit Bürgermeister Bochinger über den eingeschlagenen, gemeinsamen Weg und bedankten sich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der evang. Kirchengemeinde Dietlingen. ...

Theo Ossmann