2011 - Rückblick Bauarbeiten

Ein gelungener Tag zur Wiederinbetriebnahme unserer Kirche lässt uns fast schon den nicht immer befriedigenden Ablauf bei der Durchführung der Bauarbeiten vergessen. Zumindest ist es gelungen, den wie wir ursprünglich meinten, großzügig und mit genügend Terminsicherheit geplanten Eröffnungsgottesdienst am 18. September 2011 unter Aufbietung und Bündelung aller notwendigen Kräfte im Baukreis, sowie der Mithilfe von vielen fleißigen Gemeindemitgliedern durchzuführen.

Nachstehend möchte ich einen etwas ausführlichen Gesamtüberblick über die durchgeführten Maßnahmen der Handwerker sowie der Eigenleistungen geben, um die doch recht umfangreichen und vielfältigen Arbeiten darzustellen.

Die nun im Jahre 2011 durchgeführte Renovierung ist schon seit einigen Jahren im Gespräch und von Seiten der Kirchengemeinde war eigentlich der Wunsch, zumindest die Innenrenovierung, zum 50-jährigen Jubiläum des Um- und Erweiterungsbaus von 1957 im Jahre 2007 durchzuführen. Seit dieser Zeit gab es immer wieder Gespräche und Verhandlungen mit dem zuständigen Amt für Vermögen und Bau. Die klamme Finanzlage des Landes ließ jedoch einen früheren Beginn leider nicht zu.

Die Verhandlungen führten letztendlich dazu, dass im Januar 2010 die notwendige Bauvorlage zur Unterschrift vorlag. Die noch nicht endgültig geklärte Entscheidung über die Ausführung der zu erneuernden Heizung hat letztendlich dazu geführt, dass der Baubeginn erst im November 2010 erfolgen sollte.

Aber auch dieser Termin konnte nicht eingehalten werden, da die Vergabestelle des Landes BW auf die Durchführung einer öffentlichen Ausschreibung für die auszuführenden Arbeiten bestand. Die Folge dieser öffentlichen Ausschreibung war leider, dass außer der Elektrofirma aus Neuenbürg, so gut wie keine Firma aus der näheren Umgebung den Auftrag erhielt. Über Zuverlässigkeit und Qualität dieser Firmen war natürlich nichts bekannt und mit den Folgen hatten dann alle Verantwortlichen ihre liebe Not.

Im Februar 2011 war es dann endlich soweit, dass die ersten Handwerker mit ihren Arbeiten begonnen haben. Leider gab es immer wieder Phasen, trotz stetiger Reklamationen durch mich, in denen kein Baufortschritt zu erkennen war und es war abzusehen, dass der angestrebte Fertigstellungstermin durch die Handwerker im Juli 2011 nicht einzuhalten war. So wurde es zum Schluss noch ziemlich eng mit dem Eröffnungsgottesdienst und die letzten Tage war doch noch die eine oder andere "Nachtschicht", vor allem für die Funktion der Medientechnik notwendig.

  

Obwohl schon in den Gemeindenachrichten und den Tageszeitungen bereits einiges zu lesen war, möchte ich hier die ausgeführten Arbeiten noch mal im Einzelnen aufführen:

Im Außenbereich:            

  • Ausbesserung der Putzfassade und kompletter Neuanstrich
  • Malerarbeiten an den Torzugängen
  • Neue Schallläden mit Taubenschutznetz
  • Neue Zifferblätter der Turmuhr
  • Rollstuhlzugang an der Ostseite
  • Neuer Natursteinbelag am Zugang Sakristei
  • Neue Außenleuchten an den Eingängen Süd- und West
  • Außenleuchtenschaltung insgesamt über Bewegungsmelder

Im Innenbereich:

  • Komplette Erneuerung der Elektroinstallation einschliesslich Hauptverteilung
  • Umrüstung des Kirchturmuhr auf Funksteuerung, sowie programmierbarem Glockenläutewerk einschliesslich Fernbedienung
  • Änderung und Neuanschaffung aller Leuchten im Chor, Schiff und Empore an Wand und Decke
  • Teilweise Erneuerung der Sandsteinbodenplatten
  • Erneuerung der Fußbank- und Fenstersimsheizungen im Schiff und den Emporen
  • Neue Beleuchtung und Beheizung des Organistenplatzes
  • Vorsorglicher Einbau von Stromzuleitungen für eine spätere Sitzkissenheizung
  • Einbau von Medienleitungen für Mikrofone, Lautsprecheranlage und Beamer einschliesslich 2 Bodentanks mit den diversen Anschlussmöglichkeiten
  • Einbau einer Schwerhörigenschleife zur Lautsprecheranlage für Hörgeräte
  • Kompletter Neuanstrich aller Wand- und Deckenflächen, Sitzbankgestelle mit den Bank-Holzteilen, sowie die Treppen und Emporengeländer
  • Abschleifen der Parkettböden und Holzstufen sowie deren Neuversiegelung
  • Reinigung und Neustimmung der Orgel, sowie Einbau neuer Pfeifen Prinzipal 8’
  • Wandschrank zur Unterbringung der Medientechnik
  • Wandschrank zur Unterbringung für Erste Hilfe (Sanitätskasten und Trage), sowie Feuerlöscher.  

 

An dieser Stelle möchte ich mich, als Baukreisvorsitzender und natürlich auch im Namen der Kirchengemeinde, bei allen Helferinnen und Helfern für Ihre jederzeit abrufbare Bereitschaft zum Einsatz recht herzlich bedanken.

Es war wirklich eine Freude, dass stets genügend und auch die für die anstehenden Arbeiten richtigen Personen zur Stelle waren. Wir waren uns einig, keine einzelnen Namen zu nennen und wo möglich dann doch jemand zu vergessen, denn nach meinen Aufzeichnungen waren es insgesamt 60 Helferinnen und Helfer, die im Einsatz bei den Eigenleistungen mit insgesamt mehr als 1.000 Arbeitsstunden tätig waren.

Mit dabei waren auch die Mädchen und Jungs unseres Jugendkreises, die vor allem beim Transport der teilweise recht schweren Holzteile der Sitzbänke vom Speicher zurück in den Kirchenraum einen tollen Einsatz abgeliefert haben. (Der versprochene Pizza-Abend ist nicht vergessen.)

Dieser vorbildliche Einsatz aller Helferinnen und Helfer hat dazu geführt, dass die zugesagten Eigenleistungen im Bauablauf keine Terminverzögerungen bewirkt haben. Im Gegenteil, wir waren eher durch die nicht termingerechte Fertigstellung der Handwerkerleistungen in unserem Tatendrang gehemmt.

 

Was wurde alles in Eigenleistung ausgeführt:

Vorbereitende Arbeiten - Anfang Oktober 2010

  • Ausbau der Bänke in der gesamten Kirche mit Lagerung der Holzteile sowie Sitzkissen auf dem Speicher und die Bankgestelle hinter der Kirche
  • Ausräumarbeiten aller beweglichen Teile in der Kirche mit dem Transport teilweise zum Oberlinhaus bzw. in die Leichenhalle zur Einlagerung
  • Demontage der Beleuchtungskörper und Fußbankheizkörper

Arbeiten während der Bauausführung - Juni / Juli / August 2011

  • Einmessen und bohren der Heizkörperzuleitungsöffnungen dazu, notwendig aufstellen aller Bankgestelle im Kirchenschiff und danach wieder auslagern
  • 6x Zwischenreinigung der gesamten Kirche während der Bauzeit
  • Abdeckung der Parkett- und Treppenflächen zum Schutz
  • Rücktransport der Holzbankteile vom Speicher in den Kirchenraum für die Maler
  • Montage aller Beleuchtungskörper
  • Ausbau der Orgelverkleidung
  • Einbau der Bankgestelle und Holzteile auf den Emporen
  • Einbau der Bankgestelle und Holzteile im Kirchenschiff

Schlussarbeiten für den Eröffnungsgottesdienst - September 2011

  • Schlussreinigung der gesamten Kirche einschl. aller Fenster
  • Reinigungsarbeiten im Außenbereich rings um die Kirche
  • Schneiden von Büschen und Bäumen
  • Rücktransport und Einräumen der ausgelagerten Gegenstände wie Stühle usw.
  • Herstellen neues Lesepult für die Kanzel
  • Licht- und Mikrofoninstallation an Lesepult und Kanzel
  • Installation der Medientechnik (Lautsprecheranlage, Mikrofone, Beamer)  

 

Wie durch die Auflistung zu sehen  war es ein ganz enormer Brocken, der hier durch die Helferinnen und Helfer im wahrsten Sinn des Wortes "abgearbeitet" wurde. Natürlich wird sich dies auch in der Schlussabrechnung bei den Finanzen positiv auswirken. Bisher hatten wir vorsichtig ein Eigenleistungsbetrag von 5.400 Euro eingeplant. Diese Summe wird sich durch vorher nicht eingeplante Eigenleistungen auf mindestens 10.000 Euro erhöhen.

Eine genaue Kostenangabe ist leider noch nicht möglich, da die Handwerkerabrechnungen beim Architekten und Hochbauamt noch nicht komplett vorliegen. Mit der Schlussabrechnung ist voraussichtlich nicht vor Jahresende zu rechnen. Dies bedeutet, dass bis dahin auch der von der Kirchengemeinde zu leistende Anteil nicht feststehen wird.

Es ist davon auszugehen, dass der ursprünglich kalkulierte Eigenanteil der Gemeinde mit insgesamt 140.000 Euro - 145.000 Euro eingehalten werden kann. Nach Abzug der vom Oberkirchenrat zugesagten Beihilfe in Höhe von rund 70.000 Euro verbleiben ein von der Kirchengemeinde zu finanzierender Betrag von insgesamt 70.000 Euro - 75.000 Euro.

Dieser Betrag soll mit den vorhandenen Rücklagen, Spenden und Eigenleistungen ohne die Aufnahme eines Darlehens aufgebracht werden und die Verantwortlichen sind voller Hoffnung, dass dies auch gelingt.

Ganz bewusst bin ich in meinem Rückblick sehr ausführlich auf die vom Besucher der renovierten Kirche überwiegend nicht sichtbaren  Eigenleistungen eingegangen. Das Gesamtergebnis der, wie ich meine, gelungenen Renovierung können Sie / wir Alle nun in den sonntäglichen Gottesdiensten sehen, genießen und erleben, wobei Gottesdienste zu besuchen sich eigentlich immer lohnt aber um so besser, wenn zum geistigen auch der visuelle Genuss hinzukommt.

Ich freue mich Sie / Euch in "unserer" Kirche zu treffen.

Erich Bolz