23.02.2025 - Musik und viel Segen - Regio-Gottesdienst in Langenalb

"Gut, dass wir einander haben, gut, dass wir einander seh‘n, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen und auf einem Wege geh‘n ..." Kraftvoll und beschwingt intonierte der Ellmendinger Posaunenchor zu Beginn des Gottesdienstes in der Langenalber Marienkirche das bekannte Lied und rund 150 Gottesdienstbesucher stimmten fröhlich mit ein.

Rekordbesuch in der Kirche mitten im Februar? Ja, denn es war ein gemeinsamer Gottesdienst für die evangelischen Kirchengemeinden Dietlingen, 3SAM Keltern und Langenalb-Marxzell, die seit Anfang 2024 einen sogenannten "Kooperationsraum" bilden. Mit großem Zuspruch waren die Menschen aus allen Gemeindeteilen der Einladung nach Langenalb gefolgt. Im neuen Kooperationsraum werden die vier hauptamtlichen Diakone und Pfarrer enger zusammenarbeiten als vorher - unterstützt von den jeweiligen Kirchengemeinderäten, die gemeinsam nach Kooperationsmöglichkeiten suchen. Hintergrund ist der Strukturwandel in Deutschland: Weniger Kirchenmitglieder, nachlassendes ehrenamtliches Engagement und kaum Nachwuchs für die Hauptamtlichen, die in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen werden.

Darum sollte der gemeinsame Gottesdienst ein Zeichen setzen: "Wir können beklagen, dass es auch in der Kirche nicht mehr so ist wie früher. Wir können aber auch unsere Schätze zusammenlegen und damit Gott fröhlich und mit vielen Möglichkeiten ehren und loben", begrüßte Oliver Elsässer als Ortspfarrer die Gemeinde zu Beginn des Gottesdienstes, in dem alle vier Hauptamtlichen einen Teil übernommen oder vorbereitet hatten.

Pfarrer Timo Silberhorn aus Ellmendingen predigte über den bedeutsamen Schritt, als der Apostel Paulus sich vom Geist Gottes gerufen fühlte, nach Europa zu gehen. Nach der ersten Predigt in einer griechischen Hafenstadt öffnet Lydia, eine erfolgreiche Unternehmerin in der Modebranche, Gott ihr Herz und der Gemeinde ihr Haus. (Vergleiche Apostelgeschichte 16). Dass diese kleine christliche Hausgemeinschaft der Anfang eines weltgeschichtlich bedeutenden Abschnitts für Europa werden würde, hätte sich wohl damals niemand träumen lassen. Auf unsere Zeit bezogen darf das heißen: Gott kann aus kleinen Ereignissen Großes entstehen lassen - darauf dürfen wir uns auch als Christen heute in Europa verlassen. Auf unsere Einstellung und unseren Mut kommt es an, wie wir in Zukunft Gottes Wirken erfahren werden.

Viel schöne Musik und viel Segen gab es in diesem Gottesdienst, den Diakon Rainer Schemenauer, Pfarrerin Martina Lieb und die beiden oben genannten Pfarrer an verschiedenen Stationen der Kirche auf Wunsch den Gläubigen zusprachen.

Am Ende des Gottesdienstes nahmen viele der Gäste noch die Einladung auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Hefezopf an. Bei den Gesprächen hörte man mehrfach: "Das war so schön, das sollten wir bald wieder machen!"

Möge Gott uns dazu segnen!

Pfarrer Oliver Elsässer