08.11.2017 - Bedrohung Alzheimer - eine Erkrankung fordert heraus

Unter diesem Thema stand die Veranstaltung des Kelterner Forums vom 8. November 2017 im Albert-Knapp-Haus, Evangelischen Gemeindehaus, Ellmendingen zu dem ca. 45 Kelterner Bürger gekommen waren.

Dieses Mal wurde eine völlig andere Konzeption für die Podiumsveranstaltung des Forums gewählt. Prof. Dr. med. Peter Flachenecker, Arzt für Neurologie und Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof in Bad Wildbad führte zunächst in Leben und Werk Alois Alzheimers ein und gab dann einen medizinischen Überblick über Häufigkeit, klinisches Bild und Diagnostik von Demenz und Alzheimer-Krankheit.

Die Häufigkeit mit zurzeit ca. 1,6 Millionen mit Demenz in Deutschland, davon über eine Million mit Alzheimer-Krankheit unterstreicht die große Bedeutung dieses Themas. Bereits jetzt leiden mehr als 40% der über 90jährigen an einer Demenz. Sofern in Forschung und Therapie kein Durchbruch gelingt, wird angesichts der steigenden Lebenserwartung bis zum Jahr 2050 mit über 3 Millionen Demenzkranken gerechnet. Die erhebliche Belastung für Betroffene und Angehörige in körperlicher, psychischer, sozialer und insbesondere emotionaler Hinsicht nimmt dabei im Verhältnis zur gesellschaftlichen Dimension an Bedeutung zu.

Im Mittelpunkt des Abends stand jedoch der Oscar-prämierte Spielfilm "Still Alice - mein Leben ohne gestern". Dieser Film führt in ausgesprochen sensibler Weise an das Thema heran, ohne dabei zu sehr in fachliche Einzelheiten zu gehen. Trotzdem wird dem Zuschauer in eindrucksvoller Weise und ohne dramaturgische Längen der Verlauf der Alzheimer Krankheit am Beispiel der betroffenen Person, der Linguistikprofessorin Dr. Alice Howland, nahegebracht. "Als Alice erfährt, dass sie an der Alzheimer-Krankheit leidet, kann sie es erst gar nicht fassen. Sie ist doch erst fünfzig! Machtlos muss sie dabei zusehen, wie die Erinnerungen ihr mehr und mehr entgleiten. Wie soll sie sich in ihrem eigenen Leben zurechtfinden? Mit beeindruckendem Mut stellt sie sich einer Zukunft, in der vieles nicht mehr da ist und doch etwas bleibt: die Liebe."

 

 

Bärbel Storz, Moderation, Karin Watzal, DemennZentrum Keltern sowie Prof. Dr. med. Peter Flachenecker, Arzt für Neurologie und Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof in Bad Wildbad.

  

Im Anschluss an den Film gab Frau Karin Watzal, DemenzZentrum Keltern den interessierten Zuschauern einen Einblick in die Möglichkeiten der Betreuung von Demenz-Kranken. Wenn auch zurzeit eine Heilung nicht möglich ist, kann den Betroffenen und deren Angehörigen damit doch auf vielerlei Weise das Leben erleichtert werden. Das schwierigste sei jedoch der erste Schritt, die Akzeptanz der Krankheit.

Viele öffentlich gestellte und einige im Zweiergespräch gestellte Fragen aus der Zuhörerschaft schlossen die gut besuchte Veranstaltung ab.

Text und Foto: Roland Schultner / Kelterner Forum