06.09.2009 - Stabwechsel im Kirchendienst

Gedicht zum Abschied von Waltraud & Karl Bischoff

Wir vom Kirchengemeinderat wollen Euch Dank sagen, / und dies mit einem kleinen Gedicht wagen.
Heute ist es nun soweit, / Waltraud und Karl sind für den wohlverdienten Ruhestand bereit.

Viele Jahre waren sie fast täglich für ihre Kirche da, / obwohl es manchmal bestimmt einem von Euch auch mal nach Urlaub war.
Viele Aufgaben gab es zu tun. / Da blieb nicht viel Zeit nach dem Nachmittagskaffee zu ruhn.

Das Leuten der Glocken konnte man in ganz Dietlingen hören, / diese halt einfach zum täglichen Leben gehören.
Vom Karle wurde körperliche Geschicklichkeit abverlangt, / hat doch der eine oder andere beim Liederanbringen schwer gebangt.

Und hatte der Joachim für die Uhr mal keine Zeit, / stand der Karle zum Stellen bereit.
Für das Mähen und Pflegen der Außenanlagen gab es keine müde Mark. / Doch wenn das Gras war zu hoch wurde genommen der Mäher und die Hark.

Die Waltraud war die gute Seele beim Abendmahl hinter den Kulissen, / schnitt das Brot, goss den Wein, spülte die Kelche man mochte sie nicht missen.
Und wurde in der Kirche mal zu heftig gefeiert und geschmückt. / Wurden die Lappen, die Besen und der Staubsauger gezückt.

Beim Kirchkaffee wurden diese Utensilien alle unter Beweis gestellt. / Wie viele Tassen haben sie wohl schon gespült und wieder zurück in die Kisten gestellt?
Wie viele Knoten haben sie schon aus den Gesangbüchern gemacht, / über wie viele ausgerissene Seiten nicht gelacht,
wie viele Gesangbücher und Stühle wieder zurück geräumt, / wie viele Stellen des Teppichs neu gesäumt?

Das Aufzählen könnte hier endlos weiter gehn. / Doch würden wir dafür noch lange hier vorne stehn.

Nach langem Suchen haben wir jetzt eine tolle Nachfolgerin gefunden. / Alle können nur das Beste von ihr bekunden.
Mit Eurer Hilfe konnte sie sich in den Dienst einfinden. / Und als Urlaubsvertretung können wir Euch noch ein bisschen an uns binden.

Eines wollen wir nicht, das ist Euch verlieren, / dürft Ihr halt jetzt entspannt im Gottesdienst beim Singen brillieren.
Wir wünschen Euch für die kommenden Wochen und Jahre / viel Gesundheit, Unternehmenssinn und was ist für Euch das wahre.

 

  

Kurzinterview mit Ingeborg Pfaff

Inzwischen ist vielen Kirchgängern das neue Gesicht hinter den Kulissen schon vertraut - aber wer ist diese Frau Pfaff eigentlich? Schließlich lebte unsere neue Kirchendienerin nicht schon immer in Dietlingen. Ein kurzes Interview soll die dringendsten Fragen beantworten:

Frau Schweitzer: Liebe Frau Pfaff, verraten Sie uns etwas über Ihrer Familie?
Frau Pfaff: Ich lebe mit meinem Lebensgefährten Herrn Wagner, seinen Eltern, meiner 18-jährigen Tochter und unseren 3 Hunden in der Westlichen Friedrichstraße.

Frau Schweitzer: Sie kommen eigentlich aus Pforzheim - wie gefällt Ihnen Dietlingen als Wohnort?
Frau Pfaff: Durch meine Arbeit als Zeitungszustellerin kenne ich Dietlingen schon lange. Ich finde, es ist ein nettes Dorf in schöner Umgebung und es gefällt mir hier gut.

Frau Schweitzer: Wieso haben Sie sich für das Kirchendieneramt entschieden?
Frau Pfaff: Durch meine Mutter, die sehr religiös war, gab es in meinem Leben immer einen Zugang zu Glauben und Kirche. Der Tod von zwei nahen Angehörigen, die ich gepflegt habe, hat mich in der letzten Zeit sehr beschäftigt und eine Lücke entstehen lassen, die ich gerne wieder mit einer sinnvollen Tätigkeit ausfüllen wollte. Die Stellenausschreibung kam zu einem guten Zeitpunkt für mich. Ich finde das Amt interessant und abwechslungsreich und schätze sehr, dass ich viel Kontakt zu Menschen bekomme. Beim Zeitungsaustragen kommt das nämlich viel zu kurz. Bisher bin ich mit meiner neuen, zusätzlichen Arbeit zufrieden.

Frau Schweitzer: Als Kirchendienerin arbeiten Sie ja nicht nur an den normalen Sonntagen, sondern Sie begleiten die Menschen auch sonst an ganz entscheidenden Meilensteinen in ihrem Leben. Gab es, seit Sie das Amt übernommen haben, ein persönliches Highlight unter den Erlebnissen?
Frau Pfaff: Natürlich berühren mich auch Hochzeiten oder Trauerfälle jedes Mal auf ihre Weise, aber mein ganz persönliches Highlight war die Amtseinführung am 2. August. Dass ich so freundlich und feierlich aufgenommen wurde, hat mich sehr bewegt.

Frau Schweitzer: Und worauf freuen Sie sich in der nahen Zukunft besonders?
Frau Pfaff: Auf Weihnachten!

Frau Schweitzer: Obwohl das sicher als Kirchendienerin mit die arbeitsreichste Zeit im Jahr ist?
Frau Paff: Doch, unbedingt. Weihnachten nicht als "normale" Kirchenbesucherin, sondern diesen Mal in "meiner" Kirche zu erleben - das wird sicher etwas ganz besonderes. Und die Zusammenarbeit mit meinen Vorgängern klappt so gut, dass bestimmt trotzdem noch genug Zeit für das Feiern mit meiner Familie bleibt.

Frau Schweitzer: Dann wünsche ich Ihnen für Ihre Arbeit weiterhin alles Gute und bedanke mich, auch im Namen der Leser, ganz herzlich für das Interview.
Frau Paff: Vielen Dank, ich habe die Fragen gerne beantwortet.

Heike Schweitzer