Ostermontag / 24. März 2008 / Familiengottesdienst mit Taufen
Predigtspiel "Unterwegs mit dem Auferstandenen"
Pfarrerin Katharina Vetter

  

Von den drei Frauen haben wir gesungen, die beim allerersten Osterspaziergang einen Engel getroffen haben. Und der hat zu ihnen gesagt: "Ihr sucht Jesus - er ist nicht hier. Er ist auferstanden. Geht und sagt es seinen Freunden." Habt Ihr, schon einen Osterspaziergang gemacht gestern? - Nein? Dann lade ich Euch jetzt alle herzlich ein zu einem gemeinsamen Osterspaziergang! Machen wir uns miteinander auf die Suche nach dem, was Ostern für uns bereit hält in diesem Jahr ...

Drei Frauen kommen herein, stellen sich vor den Altar mit dem Gesicht zur Gemeinde.

Da sind ja auch schon unsere Begleiterinnen! Darf ich vorstellen: Die drei Frauen vom Grab - drei Jüngerinnen Jesu ... Herzlich willkommen in unserem Gottesdienst! Die drei Frauen verneigen sich kurz.

Fehlen eigentlich nur noch viele mutige Kinder, die sich mit auf den Weg machen wollen ... Wer will die drei Jüngerinnen begleiten auf dem allerersten Osterspaziergang? Alle mutigen Kinder kommen nach vorn! Die Kinder werden zum Mitspielen eingeladen. Sie stellen sich im Altarraum mit Blick zur Gemeinde auf.

Ich bin die Erzählerin: Hört einfach die Geschichte, die ich erzähle! Und tut, was die drei Jüngerinnen tun! Alle bereit? Dann kann es losgehen mit dem Osterspaziergang ... Drei Frauen: "Los geht's!"

Es ist der allererste Ostermorgen. Die drei Jüngerinnen sind zurückgelaufen vom leeren Grab hin zu den anderen Freunden von Jesus. Die sitzen ängstlich in einem Zimmer beieinander, hinter verschlossenen Türen. Sie hören: "Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja." Sie können nicht glauben, was die drei Frauen ihnen erzählen. Sie schütteln heftig den Kopf, hin und her, her und hin und rufen: "Nein, nein, nein! Das kann nicht sein!" Alle schütteln den Kopf und rufen: "Nein, nein, nein! Das kann nicht sein!" Das "Nein" kann zusätzlich noch mit einer abwehrenden Handbewegung begleitet werden.

Dann erinnern sie sich an den Abschied von Jesus und wie er gesagt hat, dass Gott ihn auferwecken wird am dritten Tag. Deshalb rufen sie plötzlich alle: "Doch, doch, doch! Die Frauen haben recht!" Und nicken mit dem Kopf dazu: "Doch, doch, doch!" Alle nicken mit dem Kopf und rufen: "Doch, doch, doch!"

Dann beginnen sie wieder zu zweifeln. Sie schütteln den Kopf und rufen: "Nein, nein, nein! Das kann nicht sein!" Alle schütteln den Kopf und rufen: "Nein, nein, nein! Das kann nicht sein!"

Sie besinnen sich abermals und rufen: "Doch, doch, doch!" Alle nicken und rufen: "Doch, doch, doch!"

Und so kommt es an diesem Ostermorgen zu einem furchtbaren Durcheinander in dem Zimmer, hinter den verschlossenen Türen: "Nein, nein, nein! Doch, doch, doch! Nein, nein, nein! Rufen alle durcheinander. Alle rufen durcheinander: "Nein, nein, nein! Doch, doch, doch!" schütteln den Kopf oder nicken dazu. Nach einiger Zeit stampft die Erzählerin kräftig mit dem Fuß auf (mehrmals).

"Schluss jetzt!" meldet sich eine der Jüngerinnen zu Wort, der das ganze Durcheinander zu viel wird. Und weil es den anderen auch zu viel wird, stampfen sie auch mit dem Fuß auf ... Alle stampfen mit dem Fuß auf.

Und rufen: "Schluss jetzt!"
Alle rufen: "Schluss jetzt!"

Die drei Frauen sagen: "Wir machen uns jetzt auf den Weg und suchen Jesus, den Auferstandenen!" Sie öffnen die verschlossene, knarrende Tür, die hinaus führt, ins Freie ... Mit Geräuschen und Gesten das Öffnen einer knarrenden Tür imitieren.

Alle, öffnen die knarrende Tür ... Alle imitieren erneut das Geräusch und die Gesten, um eine knarrende Tür zu öffnen.

Und kaum ist die Tür geöffnet, machen die Jüngerinnen und Jünger einen großen Schritt ins Freie ... Alle machen einen großen Schritt nach vorn.

Und atmen tief durch ... Alle atmen tief durch. (Ruhig Zeit lassen, geräuschvoll atmen, rekeln und strecken)

Denn so beginnt jeder Osterspaziergang an jedem Ostertag: Menschen öffnen verschlossene Türen, verlassen gewohnte Räume und treten über die Schwelle der Zweifel ins Freie. Und atmen tief durch. Die Jüngerinnen und Jünger tun das noch einmal: Tief durchatmen. Alle atmen tief durch.

Im Freien sehen sie viele erwartungsvolle Menschen, die auch unterwegs sind an diesem Ostertag. Die Jüngerinnen und Jünger winken ihnen zu und grüßen sie mit einem fröhlichen: "Guten Morgen!" Der Gemeinde zuwinken und zurufen: "Guten Morgen!"

Und die Menschen grüßen zurück und winken und sagen: "Guten Morgen!" Gemeinde: "Guten Morgen!" (Falls nicht - Erzählerin vor Gemeinde treten und diese animieren)

Dann gehen die Jüngerinnen und Jünger los. Ein paar Kinder an der Hand nehmen. Auf der Stelle laufen. Nicht zu kurz!

(Nicht wie eine Elefantenherde stampfen sie. Sie haben einen weiten Weg und teilen ihre Kräfte ein! Sie gehen leise.) (Noch mal leiser auf der Stelle laufen.)

Sie sind noch gar nicht lange unterwegs ... Jesus kommt aus der Gemeinde nach vorn. Er bewegt sich dabei natürlich, menschlich.

Da gesellt sich ein Mann zu ihnen. Er kommt ihnen irgendwie bekannt vor. Sie nehmen ihn in ihre Mitte und laufen munter weiter. Der Mann läuft mit. Plötzlich aber ruft er: "Halt!" Jesus: "Halt!"

Die Jüngerinnen und Jünger halten an. Alle halten an.

"Setzt euch für einen Moment zu mir hin", sagt der Mann. Und alle setzen sich hin. Alle setzen sich hin.

"Ich verrate euch ein Geheimnis", sagt der Mann. "Der Mensch ist ein wunderbares Geschöpf! Wie ein Baum gepflanzt an den Wasserbächen und seine Blätter verwelken nicht!" Über diese Worte staunen die Jüngerinnen und Jünger nicht schlecht. Sie überlegen, wie das wohl wäre: Ein Baum zu sein, mit Wurzeln tief in der Erde ... Jesus steht auf, beginnt gestisch die Erzählung zu begleiten.

Und Zweigen, die sich in den Himmel strecken und Blättern, die niemals verwelken ... Alle Jüngerinnen und Jünger stehen auf - fest verwurzelt in der Erde wie ein Baum ... Alle stehen auf.

Und ihre Arme strecken sie in den Himmel ... Alle strecken ihre Arme hoch.

Hoch, höher, so hoch sie können. Bis in den höchsten Himmel hinein! Alle strecken sich noch höher.

Und dann spielt der Wind mit ihren Armen und Händen - das sind die Äste und Zweige und Blätter. Arme und Hände werden bewegt.

Orgel: EG 118 "Der Herr ist auferstanden" instrumental
"Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja, Halleluja."
Text: Osterruf der Orthodoxen Kirche
Kanon für 2 Stimmen: Karl Marx 1947

Als der Wind sein Lied beendet hat, kommen die Jüngerinnen und Jünger wieder zur Besinnung. Ihnen fällt ein, dass sie ja Jesus suchen, den Auferstandenen. Sie haben ihn noch nicht gefunden. Also machen sie sich wieder auf den Weg. Einige Kinder an der Hand nehmen. Auf der Stelle laufen.

Sie haben ein gutes Stück Wegs hinter sich gebracht, da ruft der Mann wieder: "Halt!" Jesus: "Halt!"

Die Jüngerinnen und Jünger halten an. Alle halten an.

"Wer von euch kann ein Rad schlagen?" fragt der Mann. "Nur Mut! Es muss nicht zirkusreif sein!" (Drei Kinder dürfen Rad schlagen.) Maximal drei Kinder auswählen und ihnen beim Radschlagen Hilfestellung geben. Die anderen machen Platz.

"Vielen Dank!" sagt der Mann. Jesus bedankt sich bei den drei Kindern.

"Kommt, setzt euch einen Augenblick zu mir hin!" Alle setzen sich hin.

"Ich verrate euch ein Geheimnis." sagt der Mann. "Das Leben gleicht einem Radschlag. Manchmal geht's abwärts. Manchmal steht die ganze Welt Kopf. Gott kann alles wenden! Dann geht es wieder aufwärts. So wie die Sonne aufgeht und hochsteigt am Himmel und wieder untergeht und wieder aufgeht am nächsten Morgen." Jesus begleitet die Erzählung mit Gesten.

Über diese Worte staunen die Jüngerinnen und Jünger nicht schlecht. Gott kann alles wenden. Dann geht es wieder aufwärts! Ihnen fällt ein Lied ein von der Sonne, die aufgeht und untergeht. Sie stehen auf. Alle stehen auf.

Und sie loben Gott. Sie singen: "Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt der Name des Herrn!" Lied einmal mit Bewegungen singen.

Orgel: EG 456 "Vom Aufgang der Sonne"
"Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn, sei gelobet der Name des Herrn."
Text: Psalm 113, Vers 3
Kanon für 4 Stimmen: Paul Ernst Ruppel 1938

Jesus, den Auferstandenen haben sie immer noch nicht gefunden. Also machen sie sich wieder auf den Weg. Einige Kinder werden an die Hand gefasst. Alle laufen auf der Stelle.

Da braut sich plötzlich ein Gewitter über ihren Köpfen zusammen. Die Jüngerinnen und Jünger blicken erschrocken zum Himmel ... Alle schauen nach oben.

Sie bekommen es mit der Angst zu tun und suchen einen Unterschlupf. Alle hocken sich hin und bilden mit den Händen ein Dach über dem Kopf.

Da bricht das Unwetter auch schon los: es tropft, es regnet, der Hagel prasselt, es blitzt und donnert. Erzählerin beginnt mit Geräuschen, alle klopfen auf dem Boden mit.

So schnell wie das Unwetter gekommen ist, zieht es wieder vorbei. Die Geräusche werden leiser. Eventuell müssen die drei Frauen die Finger vor den Mund legen zum Zeichen, dass Stille einkehren soll.

Die Jüngerinnen und Jünger kommen aus ihrem Unterschlupf hervor. Alle stehen auf.

Sie schauen sich am Himmel um, ob nicht irgendwo ein Regenbogen steht. Alle schauen zum Himmel. Jesus geht zum Mittelgang. Steht mit Blick zu den Jüngerinnen.

Ein Regenbogen steht da nicht, sondern der Mann. Er breitet seine Hände aus zum Segen... Jesus hebt die Hände zum Segen. (Natürlich, nicht zu würdig! Die Haltung wie beim Schlussegen einnehmen.)

Er sagt: "Ich bin das Licht der Welt. Und auch Ihr seid Lichter. Lasst euch nicht einschüchtern in eurem Leben! Macht es wie ich - Lasst euer Licht leuchten, dann muss niemand mehr im Finstern tappen, sondern das Leben ist hell und froh." Jesus lässt die Arme sinken.

Über diese Worte staunen die Jüngerinnen und Jünger nicht schlecht. 'Wir sind Licht für die Welt!' denken sie begeistert und heben die Hände zum Segen. Alle schauen zur Gemeinde und heben die Hände zum Segen.

Doch dann seufzen sie tief und lassen die Arme hängen und senken die Köpfe ... Alle seufzen laut, lassen die Arme sinken, senken die Köpfe.

Sie haben Jesus, den Auferstandenen, immer noch nicht gefunden! Und der Tag geht schon zur Neige. Sie machen sich wieder auf den Weg. Einige Kinder werden an den Händen gefasst. Diesmal laufen alle wirklich los, durch den Mittelgang und in zwei Gruppen außen zurück. Mit der einen Gruppe zwei Frauen, mit der anderen Gruppe Jesus und eine Frau.

Und nun legen sie einen Zahn zu. Schneller laufen.

"Los jetzt! Tempo!" rufen sie einander zu. "Bald wird es dunkel!" Alle rufen: "Tempo, Tempo!"

Die Puste geht ihnen aus. Da ruft der Mann: "Halt!" Jesus ruft: "Halt!"

Die Jüngerinnen und Jünger halten an. Alle halten an, den Blick nach vorn gerichtet.

"Schaut 'mal, hier ist ein Gasthof!" sagt der Mann. Jesus weist auf den Altarraum.

"Lasst uns doch hineingehen und uns stärken!" sagt der  Mann und öffnet die Tür zum Gasthof. Jesus imitiert das Geräusch und die Geste, mit der eine knarrende Tür geöffnet wird.

Und die Jüngerinnen und Jünger tun es ihm gleich und öffnen die Tür. Alle imitieren das Geräusch und die Geste, mit der eine knarrende Tür geöffnet wird.

Und so gelangen sie in die Gaststube. Dort sehen sie einen großen Tisch. Und um diesen Tisch versammeln sie sich. Alle versammeln sich um den Altar in einem großen Kreis.

Sie spüren, wie hungrig sie sind und freuen sich, dass sie bald gestärkt werden. Ein leckeres Brot liegt auf dem Tisch. Da nimmt der Mann das Brot vom Tisch. Jesus nimmt pantomimisch das Brot in die Hände.

Hält es hoch mit seinen beiden Händen ... dankt ... und teilt es. Jesus teilt das Brot pantomimisch und reicht es rechts und links weiter.

Und wie sie miteinander das Brot teilen und weitergeben, geht den Jüngerinnen und Jüngern endlich ein Licht auf! Unglaublich! Das ist Jesus! Sie haben Jesus gefunden! Jesus lebt! Er ist auferstanden! Sie können ihr Glück noch nicht fassen jeder einzeln. Sie fassen sich an den Händen. Alle nehmen einander fest an die Hand. Alle, außer Jesus, fassen sich an den Händen. Jesus nimmt wieder in der Gemeinde Platz.

Und sie singen und tanzen: "Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja"

Orgel: EG 118 (als Tanz um den Altar)

Die Jüngerinnen und Jünger machen sich voller Freude auf den Weg nach Hause. Auch die anderen Menschen sollen erfahren, was sie erlebt haben. Sie gehen zu ihren Eltern und Geschwistern und sagen: "Jesus ist auferstanden!" Die drei Frauen nehmen einige Kinder an die Hand und alle gehen in die Gemeinde zurück. Sagen dort zu ein paar Menschen: "Jesus ist auferstanden!"

Und die Eltern und Geschwister und alle anderen Menschen, denen sie begegnen, antworten: "Er ist wahrhaftig auferstanden!" Gemeinde: "Er ist wahrhaftig auferstanden!" Und dann nehmen die Jüngerinnen und Jünger wieder bei ihren Eltern und Geschwistern Platz. Alle nehmen Platz.

Wir danken euch herzlich! Und wir singen noch einmal miteinander: Der Herr ist auferstanden ... 1x gemeinsam und dann im Kanon.